Chile & Argentinien 2018/2019

15/12/2018 bis 11/01/2019

16/12/2018

Santiago

Wenn man über die prächtigen Anden fliegt, deren höchste Gipfel eher neben als unter dem Flugzeug zu liegen scheinen, und dahinter eine geradezu leere Landschaft auftaucht, glaubt man nicht, dass noch etwas kommen könnte. Doch dann liegt da plötzlich eine endlose Millionenstadt in der staubigen Einöde wie ein Teppich aus Hochhäusern.

Unser kleines Hotel war in einem schönen, alten Haus in einer ruhigen Sackgasse untergebracht. Direkt um die Ecke liegt das nette Viertel „Barrio Lasterria“. Dort reihen sich Cafés und Eisdielen aneinander, die die wildesten Torten anbieten. Zwischen Graffiti-Kunstwerken und prächtigen, alten Häusern gibt es unzählige Straßenstände, an denen vor allem junge Leute ihr Einkommen mit T-Shirts, Sandwiches, Massagen, Obst oder anderem Kleinkram aufbessern. Trotz der vielen Menschen auf der Straße geht man es hier ruhig an. Im Café eine Zeitung lesen, mit dem Hund rausgehen, ein wenig in den kleinen Lädchen stöbern. Doch alle zwei Stunden muss sich der gediegene Chilene der schwierigen Entscheidung stellen, ob der nächste Snack gefroren oder frittiert sein soll.

Nach Osten liegt eine Plaza de Armas, wie man sie überall in Südamerika findet. Ein großes weihnachtsbaumähnliches Gebilde sorgte für festliche Stimmung. Ansonsten drückten sich die Jungen und Alten - am liebsten mit der Liebsten - im Schatten der Palmen auf die Bänke, um der Sonne zu entgehen. Doch die Hitze von über 30° war gut erträglich, weil die Luft so trocken war. Von der Plaza gehen einige heruntergekommene Einkaufsstraßen ab. Dort sind ärmere Leute unterwegs, die sich weniger um den nächsten Cappuccino als um das Gemüse fürs Abendessen sorgen.

17/12/2018

Nach einem gemütlichen Sonntag wollten wir uns auch den Montag nicht mit übermäßigen Aktivitäten verderben. Glücklicherweise hatte ohnehin alles geschlossen. In unserem Viertel liegt ein hübsch angelegter Park auf einem steilen Hügel, den man über unzählige kleine Wege durchkreuzen kann. Hier oben war von großstädtischer Geschäftigkeit nichts zu spüren. Aber man hat einen guten Blick über die Stadt. Irgendwo in der Ferne sahen wir das neue Riesen-Hochhaus funkeln, das den Finanzbezirk „Sanhatten“ aufwerten soll.

Entlang des Flusses, der so braun ist, dass wir zuerst dachten, es wäre nur sein ausgetrocknetes Bett, liegt ein langer Parkstreifen. Auch hier ist es tagsüber so voll von Leuten, die sich im angenehmen Schatten dem Nichtstun überlassen, dass wir uns fragen mussten, ob das wirklich alles Museumsdiener und Frisöre sind oder ob man hier einfach Zeit hat. Vielleicht liegt es auch an der Universität, die etwas weiter in schlimmen Klötzen untergebracht ist (besonders hässlich ist die Akademie der Schönen Künste).

Dahinter liegt das Ausgehviertel Barrio Buenavista, das auf dem Papier mit seinen vielen Restaurants und Bars eigentlich ganz nett klang. Vor Ort wirkte der ganze Bezirk aber sehr künstlich, wie ein angelegter Themenpark zum Thema „Essen“. Wir sind schnell zu Santiagos Hausberg weiter gezogen. Mit einer Standseilbahn kommt man ohne Schwitzen hoch, was uns ganz recht war.

Auf dem Gipfel steht eine über zehn Meter hohe Figur von San Cristobal, die wir ohne Reiseführer einwandfrei als Maria erkannt haben. Problematischer war jedoch, dass das gesamte Areal auf dem Gipfel von der Kirche in Beschlag genommen wurde und mit Weihnachtsliedern eines Kinderchors beschallt wurde. Das war eine harte Prüfung, die gebot das Panorama in Eile zu genießen. Der Blick auf die Stadt war von dort oben natürlich sehr imposant. Die Stadt schien uns wirklich endlos zu sein, da sich das Häusermeer bis zum Horizont fortsetzte. Allerdings war der Blick durch eine Ausstellung von meterhohen Kreuzen versperrt. Auf jedem litt der arme Jesus auf Trost spendende Weise schlimmer als je zuvor.

In unserem Unglauben gestärkt verließen wir den Berg, um bei einem der vielen Japanern, die es in unserem Viertel gab, unseren Aufenthalt mit einer Nudelsuppe zu beschließen.

18/12/2018

Puerto Natales

19/12/2018

Torres del Paine Trek

25/12/2018

El Calafate

27/12/2018

El Chalten, Fitz Roy

28/12/2018

Cerro Torre

29/12/2018

Buenos Aires

03/01/2019

Iguazu-Wasserfälle

05/01/2019

Campeche, Florianópolis